Zeche Zollverein

Die schönste Zeche der Welt

Ein schon lange ausstehender Besuch hat uns nach Essen in die Zeche Zollverein geführt. Wo früher wohl alles mal von Kohle schwarz war ist es heute grün! Hohe Bäume umragen die gigantischen Bauten aus dem letzten Jahrhundert. Das längste davon, die Kokerei ist 600 Meter lang. 324 Öfen, jeder davon 1300° heiß, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr. Brutal. Genauso brutal muss dort die Arbeit gewesen sein. Heute fast nicht mehr vorstellbar. Es bläst ein frischer Wind und hin und wieder gehen Regenschauer über uns hinweg. Ab und an lässt sich die Sonne blicken. Die haben wohl die Arbeiter, die in den 12 Schächten und 1000 Meter tiefer in den Wintermonaten fast nie gesehen, wenn sie das schwarze Gold aus dem Berg geholt haben.

Der Ort ist wahrlich ein Denkmal, beeindruckend diese alte Industrie-Architektur, mit den weit sichtbaren Fördertürmen- und Bändern, Schornsteine, riesige Gebäude, die nur für ihre Funktion da sind, die Backsteine, Stahl, Eisenbahn, Rost, hier und da ein paar Buchstaben und Zahlen zur Orientierung. Hier kann man Stunden verbringen, auch mit dem Fahrrad hindurchfahren. Abends wird es toll beleuchtet, es finden Veranstaltungen statt, es gibt sogar ein Schwimmbad. Wenn da kein Corona wäre. Im Kesselhaus befindet sich das Red Dot Design Museum, welches wir aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr geschafft haben zu besuchen. Ich bin mir aber sicher, dass nächste mal wird es nicht so lange dauern bis wir wieder hierher kommen.

Zeche Zollverein Essen Förderbänder
Zeche Zollverein Essen Förderturm

Seit 2001 ist die Zeche Zollverein UNESCO-Welterbe. Es gibt mehrere Führungen, Corona-bedingt leider nur zwei und die sind gekürzt, aber trotzdem super spannend. Unbedingt machen. Darüber hinaus gibt es diverse Ausstellungen, das Ruhr Museum, Red Dot Design Museum, Verpflegungseinrichtungen und eben 100 Jahre Industriekultur.

Weitere spannende und ungeschönte Photographien aus dem Ruhrpott finden Sie in unserem Blogbeitrag über Till Brönner.