Till Brönner

„MELTING POTT“

Galerie mit Exponaten im Bereich Wohndesign

MKM MUSEUM KÜPPERSMÜHLE FÜR MODERNE KUNST, DUISBURG

Auf unserem Weg durchs Ruhrgebiet haben wir uns entschieden, nach langer Zeit mal wieder im Museum Küppersmühle in Duisburg reinzuschauen. Bei tristem Wetter sind wir am Binnenhafen angekommen, ringsum Baustellen. Neben modernen Büro- und Wohnbauten erhebt sich der riesige und mehrfach erweiterte Backsteinbau von der Jahrhundertwende. In guter Erinnerung freuen wir uns auf den Besuch und wir werden von der Ausstellung Melting Pott von Till Brönner nicht enttäuscht!

Holzkonstruktion mit Badewanne zum Färben von Stoffen

Ein Besuch lohnt sich

Auf Ebene 1 wurden aktuelle Photographien von Till Brönner gezeigt. Auf den Ebenen 2 und 3 befindet sich die Sammlung. Dort sieht man alle deutschen „Superstars“ der Kunstszene: Lüpertz, Richter, Penck, Baselitz und Kiefer, die ZERO gruppe um nur einige zu nennen.

Das Museum ist aus der Sammlung von Hans Grothe hervorgegangen, von den aus Darmstadt stammenden Sammlern Stöhrer zu einer der größten Sammlung deutscher Nachkriegskunst erweitert. Tolle große Räume, tolle große Werke. An manchen Stellen haben die Architekten (Herzog & de Meuron) einen langen Schlitz gelassen, der den Blick in den verregneten Hafen freigibt und etwas Tageslicht hinein lässt. Es lohnt sich also in jedem Fall, für einen Besuch hierher zu kommen.

Holzkonstruktion mit Badewanne zum Färben von Stoffen
Stahlkonstruktion mit bunten Kunststofffolien

Der Pott – ganz schön ungeschönt

Die aktuelle Ausstellung von Till Brönner zeigt sein Revier: der Pott und er zeigt ihn ungeschönt. Ganz nah, direkt und mittendrin. Es sind die Menschen, die Städte, Straßen und Häuser aber auch Details. Vermutlich mag auch er wiederkehrende Muster. Sein zentrales Motiv – aus dem Pott nicht wegzudenken – der Bergbau mit seinen Zechen, dem Stahl und den Arbeitern.

Till Brönner ist bekannt als deutscher Jazztrompeter, unterrichtet diese auch als Professor und photographiert seit einigen Jahren erfolgreich. Seine doch teilweise sehr unterschiedlichen Bilder ergeben in der Ausstellung ein Ganzes und zeigen das Ruhrgebiet wie es ist. die Natur und der alte Industriebau, Arbeiter und bekannte Künstler, Stahlarbeiter und Schalkefans. Die abwechslungsreichen Eindrücke, die er mit seiner Kamera eingefangen hat, stehen für die Vielseitigkeit seiner Heimat. Auch wenn Till Brenner mittlerweile in Berlin und Los Angeles lebt, spürt man seine Verbundenheit zum Pott. Gelungen und unterhaltsam anzusehen. Die Zukunft wird zeigen, ob er seinen Stil weiter festigt und sich als Photograph etabliert. In jedem Fall hat die Ausstellung Spaß gemacht!

Weitere Photographien mit altem Industriecharme aus dem Pott finden Sie in unserem Blogbeitrag zur Zeche Zollverein.

Holzkonstruktion mit Badewanne zum Färben von Stoffen