NDSM/STRAAT Amsterdam
NDSM/STRAAT
Amsterdam
Eine Schifffahrt, die ist lustig
Nachdem wir endlich mal wieder einen ordentlichen Messestand in der Ferne bauen durften, musste das natürlich belohnt werden. Mit einem Ausflug auf die Insel. Um genau zu sein, wir sind mit der METRO von der RAI zur Centraal Station gefahren um dort direkt mit der kostenfreien Fähre F4 nach Amsterdam Noord zu fahren, quasi auf die andere Seite vom Kanal. Die Niederländer haben clever begonnen nicht mehr genutzte Industrieflächen umzunutzen, anstatt auf der Wiese Land weiter zu versiegeln. Wie gelingt ihnen das? Sie bauen beispielsweise das EYE einen futuristischen Filmpalast nach drüben und daneben modernem Wohnbau und verbinden das ganze eben mit einer kostenfreien Anfahrt.
So eine Bootsfahrt macht ja auch Spaß und eine frische Prise um die Nase pusht zehn mal mehr als jede Tasse Kaffee.
NDSM in Amsterdam Noord
Nach ein paar wenigen Minuten und ein paar beeindruckenden Bauten an den umliegenden Ufern sind wir also dort. Im Noorden. Hier war einst die größte Schiffswert Europas. Nederlandsche Dok en Scheepsbouw Maatschappij oder kurz NDSM. Hier dürfen sich Künstler austoben und Hipster wohnen — oder Pioniere, wie auf der Website heißt. So ähnlich zumindest. Also mit niedlichen Häuschen an der Gracht hat es wenig zu tun. Das Ganze ist gerade mitten im Entstehen. Die ersten Wohnbauten sind da, alles andere als klein. Und die ersten Restaurants und Kneipen, aber es gibt auch Festivals die auf dem weitläufigen Gelände stattfinden. Eines wird gerade abgebaut. Wer zu spät kommt, schaut sich halt die StreetArt, Graffitis und andere Kunstwerke an. Und davon gibt es mehr, als in ein Buch passt.
Schon wenn man über das Gelände läuft sieht man an einigen Stellen wie alte Werke mit neuen übermalt werden. Obacht: Artist ät Work
Tactile Sculptures von Lies Aris
De Kunststad
Etwas weiter kommt man zu einer alten Fabrikhalle. Also riesig. So riesig, dass kurzer Hand eine Stadt hineingebaut wurde. De Kunststad. Ateliers für Künstler der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Jetzt hatten wir Glück. Es war ein Samstag mit geöffneten Ateliers! Hereinspazieren und entdecken. Das eine gefällt, das andere weniger. So ist das mit der Kunst. Wer die Treppe ganz noch oben geht, kann dort bei NDSM-FUSE temporäre Ausstellungen besuchen. Verrückt die Holländer.
Leicht entkräftet schleppen wir uns erst mal Richtung Wasser. Zwischen Helling und Kran passt immer noch ein Hotel. Ähhhh, der Kran ist das Hotel? Yep. Die spinnen die Holländer. Auf dem Weg zum Wasser begegnen einem durchgeknallte Typen und bunte, rostige Hütten. Wie schon oben erwähnt, die kühle Meeresbrise schafft Kraft für neues — ab ins Museum!
La contemplacion von Entes
Nothing is original von Bijdevleet
Straat
Graffiti- und StreetArt-Museum
STRAAT heißt der Industriepalast. Es geht also vor allem um StreetArt. Das könnte man nun in Frage stellen, weil der Künstler bewußt den Ort wählt und sein Werk mit dem Umfeld mit den Vorbeigehenden kommunizieren will — mit lokalem, aktuellem oder auch politischem Bezug. Meister dieser Gattung ist ja BANKSY, aber neben ihm gibt es ja noch viele weitere beachtliche Künstler, die hier eine fette Bühne bekommen. Und das allein berechtigt schon Streetart auf Leinwand zu bannen. Zudem gibt es den Künstlern die Möglichkeit davon zu leben. Die Ausstellung ist wahrlich riesig, über hundert große Werke in zwei lichtdurchfluteten alten Schiffshallen. Die Location ist auch angenehm, wenn es stärker besucht ist. Man kann die Werke wirken lassen. Die Stilrichtungen sind so unterschiedlich wie die Künstler zahlreich. Von schwarz-weiß bis knallbunt, von grafisch über abstrakt und superrealistisch, Komik, surreal oder Graffiti — einfach Streetart at its best. Come in and find out!
Das große Fest von Wayne Horse
Life von Kram
The secret life of Medusa von Elmar Karla
Begeistert und gefläsht müssen wir das erstmal verdauen. Ab in die nächste coole Bäckerei, aber unter uns, da können die coolen Holländer noch was von uns lernen.
www.straatmuseum.com
www.ndsm.nl
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