MARCHIVUM

MARCHIVUM

MARCHIVUM

Typisch Mannheim

Stadtarchiv im Bunker

Endlich haben wir es geschafft, das MARCHIVUM zu besichtigen. Seit dem Umbau 2016 befindet sich das Mannheimer Stadtarchiv und alle seine Dokumente sicher in der Neckarstadt-West, in Mannheims größtem Hochbunker.

Der mehrgeschossige Bau ist im oberen Bereich großzügig verglast und wird für Büroräume, Lesesäle und Vorträge genutzt. Der ursprüngliche Bunker ist fensterlos – wie es sich eben für einen Bunker gehört – und beherbergt einerseits das Archiv. Andererseits befinden sich darin die Ausstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte und NS-Zeit, sowie wechselnde Sonderausstellungen.

schräggestellte Aufnahme eines weißen Bunkergebäudes mit Bäumen davor
Ausstellungsraum mit blauer Projektionswand und Modell eines Automobils

Stadtgeschichtliche Ausstellung

Wir werden freundlich von einem älteren Herrn begrüßt. Dieser informiert uns gleich mal darüber, dass heute leider die virtuelle Stadtrundfahrt mit dem Benz-Mobil nicht funktioniert. Er halbiert netterweise den Preis unserer Eintrittskarten, die ohnehin nicht so arg teuer sind. Und schon tauchen wir ein in die Mannheimer Stadtgeschichte.

Modell eines Stadtgrundrisses mit Videoprojektionen

Die Ausstellung beginnt mit der Gründung der Stadt im 17. Jahrhundert. Mitten in einem dunklen Raum steht ein großes Stadtmodell, das mit Projektionen und einem Sprecher aus dem Off zum Leben erweckt wird. Die Ereignisse der darauffolgenden Jahrhunderte werden nach und nach multimedial und an vielen Stellen sehr interaktiv präsentiert. Überall leuchten Screens, es werden großflächig Videos gezeigt. Als Besucher nimmt man fast gar nicht mehr wahr, dass man sich in einem Bunker befindet. Nur vereinzelt springen kalte Beton-Wände und Bunkertüren mit Hebelverschlüssen ins Auge.

Multimediales Ausstellungsdesign

Die Geschichte Mannheims wird chronologisch und auch thematisch in Bezug auf Politik, Kunst und Kultur, Architektur, Bevölkerung erzählt. Die Ausstellung ist interessant, unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet. Die Besucher werden motiviert, Teil davon zu sein und aktiv mit zu machen.

Spaßig ist beispielsweise die Prahlerei der drei Kurfürsten aus dem 18. Jahrhundert in einer virtuellen Gemäldegalerie. Johann Wilhelm, Karl Philipp und Karl Theodor versuchen sich gegenseitig mit ihren Leistungen für Mannheim zu übertrumpfen. Um die überhaupt nicht verstaubte Galerie zum Leben zu erwecken gibt es zu den Gesprächsaufnahmen im Plauderton auch kleine Animationen auf den Bildern.

Ausstellungsraum mit drei wuchtigen digitalen Bilderrahmen mit Bildern von Kurfürsten
Ausstellungswand mit vielen Touchscreens

Interaktiver geht es im 19. und 20. Jahrhundert zu. Eine Collection Wall lädt zum aktiven Entdecken der Industrie- und Handelsstadt ein. Unzählige Touchscreen werden betätigt und Objekte zum Thema Kunst und Wissenschaft auf definierte Zonen gestellt um digital Informationen zu erhalten.

Multimedia-Wand mit Knöpfen zum Filtern von Inhalten

Auf einer großen Digitalwand wird im nächsten Raum mit Hilfe von Reglern und Knöpfen fleißig gefiltert. Je nach Thema, Alter, Geschlecht, Zeit und weiteren Filtermöglichkeiten erscheinen Impressionen vom Leben in Mannheim auf der Bildfläche.

interaktive Ausstellung mit Zonen auf einem Teppich, Videoprojektionen und Lautsprechern

Persönliches aus den Stadtteilen

Am Ende der Ausstellung kommt Mannheims Bevölkerung zu Wort. Durch die Kombination von Projektionen an den Wänden, geschickt platzierten Lautsprechern und der eigenen Position auf dem mit den Stadtteilen bedruckten Teppich, erhält man persönliche Einblicke ins Leben. Und das ohne eine durch den Raum schallende Kakofonie aus Monnemer Gebabbel, sondern mit gezielten kleinen Geschichten aus den jeweiligen Stadtteilen.

Schää war’s, alla tschüss!

Illumination des Landtags

Illumination des Landtags

Illumination
des Landtags

Nordrhein-Westfalen wird 75

Operation Marriage

Die britische Besatzungsmacht gegründete 1946 das Bundesland Nordrhein-Westfalen und ernannte Düsseldorf zu seiner Landeshauptstadt. NRW wurde damals unter dem Projekt „Operation Marriage“ aus dem nördlichen Teil der Rheinprovinz, Westfalen und Lippe gebildet.

Im Jahr 2021 feiert NRW sein 75 jähriges Bestehen und zu diesem Anlass erstrahlt der Landtag in besonderem Glanz. Die beiden Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz kreierten die Illumination „rundum NRW“, die den Landtag an sechs Positionen beleuchtet. Zu Bestaunen war diese Lichtinstallation von 23. bis 29. August 2021 abends von 21 bis 24 Uhr.

Detailaufnahme einer Lichtinstallation mit Texten
Projektion von Texten auf Gebäude
Lichtinszenierung auf Regierungsgebäude
Detailaufnahme einer Lichtinstallation mit Texten

Wort und Raum

Das Künstlerduo arbeitet mit sich immer wieder neu formierender Typografie. Dafür verwendet werden Zitate, Texte aus Gedichten, Büchern, Liedern und Redewendungen. Die Texte interagieren mit der Architektur, auf die sie projiziert werden. Zusätzlich werden immer passend zum Thema die Lichtinszenierungen von Hartung | Trenz musikalisch untermalt.

Buchstabenexplosion am Dom

2018 haben wir bereits die Installation „dona nobis pacem“ von Hartung | Trenz an der Südfassade des Kölner Doms gesehen. Die Textanimation erinnerte an den Ersten Weltkrieg und dessen Ende vor 100 Jahren.

Girl with Balloon von BANKSY
Girl with Balloon von BANKSY

Technisch umgesetzt wurden beide Installationen von unserem langjährigen Medientechnikpartner Lang Medientechnik aus Mannheim.

Mehr zum Thema Lichtinstallationen finden Sie in unserem Blogbeitrag zu Ólafur Elíasson.