Christoph Niemann

Christoph Niemann

Christoph Niemann

Bläck änd white änd …

Niemand ist frischer als Niemann

Christoph Niemann hat es geschafft dem angestaubten Mannheimer Kunstverein neues Leben einzuhauchen. Der Raum wird zum Gesamtkunstwerk und bekommt eine völlig neue Wirkung. Geradezu frisch. Hui!

einfallendes Licht und Farbstreifen auf Wänden als Teil der Ausstellung von Christoph Niemann
Ausstellungsraum mit bunten Bildern von Denise Thomasos

K0mplexe Ideen einfach erzählt

Eine Zeichnung von Christoph Niemann ist wahrscheinlich jedem schon mal irgendwo begegnet. Mit einfachen Strichen schafft er es witzig und pointiert zu erzählen und einem ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern. Ab und an möchte man geradezu laut herauslachen.

Der Raum als Teil des Kunstwerks

In der aktuellen Mannheimer Ausstellung, sie läuft noch bis zum 28. April 2024, sind fast ausschließlich schwarz-weiße Werke zu sehen. Es beginnt mit einem riesigen Mannheimer Stadtplan, auf dem man den Raum betritt. Vis-à-vis ein großes Werk: Die Skyline von New York. Dort hat Niemann einige Jahre gearbeitet bevor er zurück nach Deutschland gekommen ist. Nun lebt und zeichnet er in Berlin. Studiert hat er an der Kunstakademie in Stuttgart, aufgewachsen in Ludwigsburg. Unzählige Werke sind in Gruppen an den jetzt knalligen Wänden in beliebiger Reihenfolge zu betrachten.
Ausstellungsraum mit Wänden in Gelb, Schwarz und Weiß und schwarz-weißen Bildern
Schwarz-weiße Illustration einer komplexen Maschine zu Kaffee-Zubereiten
Gemälde mit grafischen Linien und einer Straßenbahn von Christoph Niemann
Ausstellung von Christoph Niemann mit Bildern in Schwarz-Weiß und bunten Wänden

Kontrast

Titel der Ausstellung ist „Christoph Niemann — Kontrast“. Was sich zum einen direkt auf die Ausstellung ummünzen lässt, mit den schwarz-weißen Zeichnungen, Illustrationen und Drucken, und natürlich dem gestalteten Raum selbst, aber eigentlich auf seine Art zu Arbeiten. Niemann liebt starke Kontraste. Diese sind bei weitem nicht nur schwarz-weiß, sein ganzes Werk ist deutlich farbiger und bunter. Einen guten Eindruck davon bekommt man, wenn man seine umfangreiche Website besucht.

Also unbedingt hingehen nach Monnem — der kleine Eintrittspreis ist jedes Schmunzeln wert!

Vertigo

Vertigo

Vertigo

Stuttgart

Produktpräsentation eines kompakten schwarzen Mikroskops

ERFOLGSFAKTOR DESIGN

Unser Weihnachtsausflug hat uns nach Stuttgart geführt. Vor der Ausstellung Vertigo im Kunstmuseum hat uns unser Weg ins das Design Center Baden-Württemberg geführt. In der Ausstellung ERFOLGSFAKTOR DESIGN im Haus der Wirtschaft, im Steinbeis-Saal, werden Exponate ausgezeichneter Produkte des Designpreis FOCUS OPEN 2019 aus unterschiedlichsten Designdisziplinen und Branchen gezeigt. Gutes Design ist ein Innovations- und Erfolgsfaktor, man setzt sich vom Wettbewerb ab und stärkt damit seine Marke. Die Ausstellung ist kostenfrei und relativ überschaubar.

Modell eines gelben Krans

Interessante Produktentwicklungen

Aus den unterschiedlichsten Branchen gibt es Produktentwicklungen zu sehen wie das Minimic TL1 Mikroskop das durch seine kompakte Bauweise und transparente Oberfläche unter normalen Laborgeräten auffällt, zudem fehlt das Okular. Die eigentliche Innovation ist die durch KI und Cloud-basiertem Deep Learning selbstständige Auswertung von Proben. Viel größer aber trotzdem mikro ist das Mikrohofhaus Gebäudekonzept vom Atelier Kaiser Shen Architekten — Wohnen auf die wesentlichen Funktionen und minimale Fläche zu reduzieren.

Präsentation dreier Holzkohlegrills in schwarz auf je drei Metallbeinen

Männerspielzeug

Eher Makro, aber zum Bau von Wohnraum fast unabdingbar ist der 370 EC-B Turmkran von Liebherr. Ganz neu gedacht und konzipiert wurde dieser vom UP Designstudio. Ein wahres Spielzeug für Männer ist dann aber der Bowl, ein schicker multifunktionaler Holzkohlegrill von Höfats, zum Grillen, Kochen oder als Feuerschale verwendbar. Und sein schuppiges Grillgut schneidet man dann am besten mit einer ergonomischen Klinge aus der Sea Knives Messerserie von Robert Herder aus Solingen. Viel Spaß beim Genießen!

Bild eines Schiffes mit Schiffsschraube in schwarz-weiß

VERTIGO.
OP-ART UND EINE GESCHICHTE DES SCHWINDELS 1520 – 1970

Nach der kurzen Visite im Design Center haben wir uns spontan noch für einen Besuch im nahe gelegenen Kunstmuseum Stuttgart entschieden. Dort wird noch bis Mitte April die sehenswerte Ausstellung zur Op-Art gezeigt, in Zusammenarbeit mit dem Wiener mumok.

Kunst-Installation aus Hohlspiegeln, Acrylglas und Holz

Optische Täuschungen

In der Op-Art werden keine klassischen Inhalte mehr verarbeitet, sondern visuelle Wirkungen treten in den Vordergrund. Sehr grafische Formen, geometrische Muster, Verzerrungen, Kipp-Effekte und viele weitere Ansätze. Es wird auf alle Sinne abgezielt, bis hin zu Schwindel und Überforderung. Daher auch der Titel „Vertigo“ vom gleichnamigen Film von Alfred Hitchcock.

Bild aus roten, blauen und weißen Wellen, das Bewegung vortäuscht

Konstruktive, Konkrete Kunst

Die Op-Art wird zwar den 1960er Jahren zugeschrieben, ihren wahren Ursprung hat sie aber wohl im BAUHAUS und dem russischen Konstruktivismus. Beide unterscheiden zwischen Licht und Farbe, was in deren Wahrnehmung begründet ist. Licht ist immateriell und kann sich bewegen, die Farbe jedoch haftet am Körper. Daher unterscheidet man auch die kinetische und die statische Op-Art — im Raum und auf der Fläche. In beiden Fällen wir mit optischen Effekten gespielt oder experimentiert, was den Reiz dieser Kunstrichtung ausmacht. Lustigerweise besonders gerne von (Gebrauchs-)Grafikern verwendet, die wie bspw. Victor Vasarely, auch ein künstlerisches Werk geschaffen haben. Und irgendwie mögen wir es auch gerne. Bei Messen geht es ja um Raum und eben auch Effekte, die den Besucher begeistert aufsehen lassen.

Op-Art Künstler

Um einige der bekanntesten Op-Art-Künstler zu nennen: Josef Albers, Heinz Mack, Bridget Riley oder auch Günther Uecker. Aber — wie der Titel erahnen lässt — gab es natürlich auch schon viel früher Künstler, die sich mit den optischen Phänomen auseinandergesetzt haben, oder geschickt obszöne Inhalte vertuscht haben.

Kunstinstallation aus Lichtprismen und Spiegeln

Die über zwei Stockwerke gehende Ausstellung begeistert mit jedem Bild, jeder Installation, jedem Effekt und jedem Raum den man betritt. Kleine wie große Kinder haben ihren Spaß bei den visuellen Erfahrungen, die man hier ganz spielerisch im Umgang mit Kunst macht und die Zeit vergeht wie im Fluge.

Mehr zum Thema optische Täuschungen gibt es in unseren Blogbeiträgen zu Victor Vasarely und ART Karlsruhe.

Zur Erholung nach dem aufregenden Nachmittag hatten wir erst mal einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt nötig. Auch letzterer mit seinen toll geschmückten Buden ist eine Reise wert, allerdings erst wieder zur nächsten Adventszeit. Unser nächster Blogbeitrag lässt hoffentlich nicht ganz so lange auf sich warten … wir bleiben dran!

Sagmeister und Walsh

Sagmeister und Walsh

SAGMEISTER
& WALSH

Beauty

Aufnahmen von Gebäuden aus verschiedenen Perspektiven

Schön = Gut = Wahr

Stefan Sagmeister, der sympathische und etwas verrückte Österreicher ist heute ein Superstar unter den Grafikern. Als Duo Sagmeister und Walsh hat er gemeinsam mit seiner New Yorker Studiokollegin Jessica Walsh die umfangreiche Ausstellung im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien konzipiert.

Nach seiner erfolgreichen „Happy Show“ fragt man sich, ob es vielleicht zu früh für das nächste große Event ist? Okay, er hat einige Elemente übernommen, wie Abstimmungsäulen, Typo-Videos und vielleicht etwas viel Eigenwerbung für sein Studio. Aber trotz allem ist das Thema spannend aufbereitet und hinterfragt die Grundlagen der Schönheit. Was empfinden wir als schön? Und ist Schönheit nur eine subjektive Ansicht?
In ihrem Projekt zeigen Sagmeister und Walsh gelungene Beispiele wie optisch ansprechende Gestaltung, nicht nur Räume und Landschaften sondern auch Menschen verändern kann. Ein Appell an Architekten, Städteplaner, Grafik- und Produktdesigner mit Ihrer Arbeit die Welt etwas besser zu machen.

Das MAK als Teil der Ausstellung

Kulturelle Unterschiede von Schönheit und das Farbempfinden sind visuell und haptisch in der Ausstellung erlebbar. Architektonische Elemente des MAKs wurden in die interaktive Ausstellung mit einbezogen, sodass wir gespannt sein können wie das Designstudio die Ausstellung in Frankfurt umsetzt. Dort ist sie vom 11. Mai bis 15. September 2019 zu sehen.

Blick von oben in die Ausstellung von Stefan Sagmeister
Beauty Schriftzug auf dunklem Untergrund mit dekorativen Elementen

#whybeautymatters

Wer bis dahin nicht warten will kann schon mal unter dem Hashtag #whybeautymatters beim Instagram-Contest mitmachen und BEAUTY-Siebdruckplakate gewinnen.
Gesucht werden die schönsten Gegenstände, die du benutzt.

Die Ausstellung läuft noch bis 31.3.2019 im MAK in Wien.
Vom 11.5. – 15.9.2019 ist sie im museum angewandte kunst in Frankfurt am Main zu besichtigen.

Mehr über interaktive Ausstellungen finden Sie in unserem Blogbeitrag zu Thomas Hirschhorn.